Behandlung der fieberhaften Infektionskrankheiten

1937 
In der Behandlung der fieberhaften Erkrankungen nimmt die Hydrotherapie unbestritten einen sehr wichtigen Platz ein. Wir haben bereits fruher erwahnt, das dem Organismus des Fiebernden durch hydrotherapeutische Masnahmen, vor allem durch Bader, viel leichter Warme entzogen werden kann, als es bei normaler Korpertemperatur der Fall ist, und so last sich tatsachlich die Temperatur des Fieberkranken durch ein kuhles Vollbad um ein oder selbst mehrere Grade erniedrigen, namentlich wenn das Bad mit mechanischem Reiz (Frottierungen und Ubergiesungen) verbunden wird. Nach einigen Stunden steigt allerdings die Temperatur wieder an, aber diese Zeit genugt, um durch die wohltatigen Folgen der Temperaturherabsetzung auf Sensorium, Appetit, Kraftezustand usw. die Krankheitslage gunstig zu beeinflussen. Auserdem beruht die gunstige Wirkung der Hydrotherapie in der Fieberbehandlung ja keineswegs nur auf der Temperaturherabsetzung allein. Vielmehr werden dadurch auch die Zirkulationsstorungen, die ja bei schwerer Infektion die groste Gefahr bilden, in hervorragender Weise beeinflust. Durch die Einwirkung des kalten Wassers wird nicht nur die Herztatigkeit gekraftigt, die Herzaktion verlangsamt und der Blutdruck erhoht, sondern es wird vor allem dadurch die Zirkulation in den peripheren Gefasen wesentlich verandert.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    1
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []