Stabilität und Fluktuation als Merkmal neurologischer Soft Signs

1993 
Diskrete, sog. „nichtfokale“ neurologische Zeichen werden nicht nur in der Kinder- und Jugend-Psychiatrie, sondern auch in der Erwachsenen-Psychiatrie als Hinweise auf zentralnervose Dysfunktionen diskutiert (Tupper 1987). Allerdings ist die Bedeutung dieser „neurologischen Soft Signs (NSS)“ bislang umstritten. Am ehesten wird ihnen eine atiologische und differential-diagnostische Bedeutung im Bereich der schizophrenen Psychosen zugesprochen. Trotz insgesamt zunehmenden Interesses bleibt der Eindruck, das NSS uberwiegend negativ beurteilt werden. Eines der wesentlichen ungelosten Probleme ist die angeblich geringe Rehabilitât der NSS. Dabei wird allerdings eine Unterscheidung zwischen mangelnder Rehabilitât der Untersuchung auf NSS einerseits und andererseits mangelnder Stabilitat der neurologischen Zeichen an sich, konzeptuell nicht hinreichend klar getroffen. Es liegen bislang kaum Untersuchungen zum Grad der Fluktuation oder Stabilitat von NSS uber die Zeit hin vor (Buchanan und Heinrichs 1989). Dabei ist nicht nur von klassischen neurologischen Zeichen — wie beispielsweise der Akinese beim Parkinson — bekannt, das sie belastungsabhangig variieren konnen. Ebenso gibt es Hinweise, das NSS auch Therapie-abhangig variieren konnen (Tomer 1989) und sich moglicherweise chronische von remittierenden Verlaufen bei schizophrenen Psychosen insofern unterscheiden, als letztere mit einer ausgepragten Abnahme von NSS bei Remission einhergehen (Schroder et al. 1992).
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