Wege in den Terrorismus: Psychologische und sozialwissenschaftliche Analyseansätze von jihadistischen Gewaltexzessen

2016 
Der vorliegende Artikel beleuchtet aus psychologischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive das Phanomen des sogenannten »homegrown«-Terrorismus. Der Begriff beschreibt islamistischen Terror durch Individuen, die in westlichen Landern aufgewachsen und sozialisiert worden sind. Es wird aufgezeigt, dass individuelle personliche Faktoren derzeit nur bedingt erklaren konnen, wieso sich Individuen in ihren Heimatlandern radikalisieren und sich schlussendlich Terrororganisationen im Nahen Osten anschliesen oder in ihren Heimatlandern Anschlage begehen. Vielmehr sind es sozialpsychologische Prozesse wie Autoritatsglaubigkeit, Ingroup-outgroup-Bias oder Selbstaufwertung, die den Prozess der Radikalisierung derzeit am besten beschreiben konnen. Es werden verschiedene umfassende Modelle des Radikalisierungsprozesses besprochen und kritisch diskutiert. Zusammenfassend ist kunftig deutlich mehr empirische Forschung notwendig, um dieses hochst wichtige Phanomen zu erklaren und entsprechende Gegenmasnahmen zu entwickeln.
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