Alarmierungen der Berliner Notfallrettung zu obdachlosen Frequent Usern

2020 
Hintergrund Obdachlose stellen eine besonders vulnerable Gruppe dar. Mit Obdachlosigkeit gehen viele zusatzliche Risiken einher, die auch Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Viele Obdachlose suchen vermehrt Notaufnahmen auf. Eine Rolle spielt hier insbesondere die Kombination aus einer Abhangigkeitserkrankung mit einem psychischen Leiden. Methodik Die Arbeit untersucht das Vorkommen und die Eigenschaften von obdachlosen Frequent Usern im Rettungsdienst. Weiterhin wird die raumliche Verteilung betrachtet. Es wurde ein Zeitraum von einem Jahr anhand der Daten des Einsatzleitsystems betrachtet und ausgewertet. Ergebnisse In einem Zeitraum von 12 Monaten wurden 131 obdachlose Patienten als High Frequent User (7 – 10 Einsatze/Jahr) und Super Frequent User (≥ 11 Einsatze/Jahr) identifiziert, wobei der Anteil an Super Frequent Usern uberwiegt. Insgesamt wurden durch diese 2021 Einsatze verursacht. Die Patienten waren im Durchschnitt 45,6 Jahre alt und zu 81% mannlichen Geschlechts. Alarmierungen erfolgten insbesondere zum Stichwort „Intoxikation“ oder zum „Psychiatrischen Notfall“. Zu Einsatzen kam es wiederholt an bestimmten „Hot Spots“, es konnte gezeigt werden, dass sich Einsatze insbesondere in bestimmten lebensweltlich orientierten Raumen (LOR) konzentrieren. Diskussion Einsatze in Zusammenhang mit obdachlosen Frequent Usern sind zahlenmasig durchaus relevant. Obwohl es verschiedene aufsuchende Systeme, insbesondere durch Wohlfahrtsverbande, zur medizinischen Versorgung gibt, scheinen sie diese Patientengruppe nicht zu erreichen. Eine Anbindung aufsuchender Sozialarbeit an die Notfallrettung, wie bereits in anderen Landern erprobt, konnte insbesondere im Bereich von „Hot Spots“ zu einer Reduktion der Einsatze beitragen.
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