Polychlorierte Biphenyle: Bestimmung der Einzelkomponenten in Rohmilch und kontaminierten Futtermitteln

1989 
Im Rahmen eines Milchkataster-programmes wurden im Regierungsbezirk Freiburg seit 1980 2145 Rohmilchproben auf polychlorierte Biphenyle (PCB) untersucht. Bei erhohten PCB-Gehalten (uber 0,2 mg/kg Fett, ber. als Clophen A60) wurde 1983 erstmals nach den Quellen der Kontamination geforscht. Dabei erwiesen sich in 7 Fallen PCB-haltige Altanstriche in den Futtersilos als Ursache. Bei 5 Milchproben und 4 zugehorigen Futtermitteln sowie einer Holzprobe aus dem Stall wurden samtliche PCB-Einzelkomponenten vom Typ Clophen A30 und A60 bestimmt. In 2 Futtermittelproben lagen nieder- und hoherchlorierte Biphenyle nebeneinander vor, wahrend in den zugehorigen Milchproben keine niederchlorierten (Di-, Tri- oder Tetrachlor-)Biphenyle nachweisbar waren. Pentachlorbiphenyle wurden in der Milch nur zu 1–2% gefunden. Das Holz und die zugehorige Milch wiesen eine von den anderen Proben abweichende Verteilung im PCB-Muster auf. Auffallend waren in der Milch die hoheren Anteile an Hepta-und Octachlorbiphenylen sowie ein geringerer Prozentgehalt an Hexachlorbiphenylen. Der „wahre” PCB-Gehalt als Summe aller Einzelkomponenten lag in den Milchproben um etwa 50% niedriger als der uber die 3 Hauptkomponenten berechnete Clophen A60-Gehalt. Die Untersuchung von 607 Rohmilchproben aus den Jahren 1984–1987 auf die in der Schadstoff-Hochstmengen-Verordnung von 1988 angegebenen PCB-Einzelkomponenten bestatigte das Fehlen von Tri- und Tetrachlorbiphenylen sowie den geringen — meist nicht nachweisbaren — Pentachlorbiphenyl-Gehalt. Die Lebensmittel-rechtliche Situation wird dargestellt.
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