Heparin-induzierte Thrombopenie (HIT) Thrombopénies induites par l'héparine (TIH)

2004 
� Die Heparin-induzierte Thrombozytopenie (HIT) stellt in der Differentialdiagnose einer Thrombopenie eine wichtige Entitat dar. Abhangig vom Patientengut ‐ weniger haufig bei medizinischer als bei chirurgischer Indikation ‐ und dem verwendeten Heparin ‐ unter «low-molecular weight»-Heparin (LMW) seltener als bei unfraktioniertem Heparin (UFH) ‐ liegt die Haufigkeit bei 0,3‐3%. � HIT ist eine medikamenteninduzierte Thrombozytopenie, die durch HIT-Antikorper (HIT-AK) verursacht wird. HIT-AK konnen neben einer gesteigerten Plattchendestruktion auch eine Plattchenaktivierung bewirken. � HIT-Manifestationen sind multipel. Die HIT-AK induzierte Plattchenaktivierung ist mit venosen (tiefe Venenthrombosen und Lungenembolien) und arteriellen thromboembolischen Ereignissen (periphere arterielle Ischamie vor allem der unteren Extremitaten, ischamischer Insult, Myokardinfarkt) sowie selteneren Manifestationen assoziiert. � HIT ist potentiell gefahrlich. Die HIT-assoziierten Manifestationen gehen mit einer erhohten Morbiditat und Mortalitat einher. Bei klinisch gut begrundetem Verdacht auf HIT muss gehandelt werden. � HIT ist eine klinische Diagnose. Eine Thrombozytopenie oder ein relativer Abfall der Thrombozyten von mehr als 50% nach 5 Tagen Heparintherapie ist verdachtig auf HIT und sollte mittels einem funktionellen oder einem Antigentest weiter abgeklart werden. Positivitat allein vor allem im letzteren Testsystem belegt aber noch nicht das Vorliegen einer klinisch relevanten HIT. Die verbindliche Diagnose einer HIT wird oft erschwert durch die Komplexitat der jeweiligen klinischen Situation (auf der Intensivstation Patienten mit anderen Grunden fur Thrombopenien). Negativitat bezuglich Nachweis von HIT-Antikorpern schliesst eine HIT nahezu aus. � Das Prinzip der HIT-Therapie ist relativ einfach. Der Entscheid zu ihrem klinischen Einsatz und ihre praktische Durchfuhrung, z.B. bei Patienten mit Blutungsneigung oder Niereninsuffizienz, sind aber bei weitem schwieriger: ‐ Sistieren jedwelcher Heparingabe (inkl. Heparin-«flushs» von Venflons oder arteriellen Kathetern).
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