Vernetzte Medizingeräte mit medizinischen IT-Systemen für integrierte intraoperative diagnostische und therapeutische Abläufe

2011 
Die Vernetzung medizintechnischer Gerate mit medizinischen IT-Systemen bietet den Gesundheitsversorgern die Moglichkeit die Wirksamkeit, Qualitat und Sicherheit ihres integrierten gesundheitlichen Versorgungsangebotes zu verbessern und nachzuweisen. Mit den Chancen einer umfassenden medizinischen Versorgung durch die Vernetzung medizinischer Systeme entstehen aber auch zusatzliche Risiken, die sich aus den komplexer werdenden Strukturen, Ablaufen und Systemkonfigurationen ergeben. Nach Verabschiedung der Risiko Management Norm IEC 80001- 1 im Oktober 2010 wachst im Krankenhaus und insbesondere im Operationssaal der Bedarf an interoperablen Medizingeraten und Informationssystemen. Die vernetzten Medizingeratemodule sollen mit dem klinischen Informationssystem im Krankenhaus moglichst uber Standards nach vorgegebenen Regeln und Sicherheitskonzepten kommunizieren. Durch den modularen und interoperablen Aufbau der medizinischen Gerate- und Informationsnetzwerke wird erwartet, dass sich die Komplexitat und damit das Risiko fur Patient und Anwender reduziert und Ablaufe sicherer, effizienter und effektiver werden. Derzeitige nationale und internationale Forschungsprojekte besitzen das gemeinsame Ziel, geeignete IT Strukturen und technische Ansatze zu ermitteln, mit denen strukturelle, syntaktische, semantische und organisatorische Interoperabilitaten erzielt werden konnen. Fur die strukturierte Vernetzung von Medizingeraten und Informationssystemen im Operationsraum unter Beachtung des erforderlichen Risiko Managements erscheinen Service-orientierte Architekturen (SOA) auf Basis von Webservices (WS) Implementationen besonders tauglich. Neben den etablierten Austauschformaten HL7 fur Krankenhausdaten und DICOM fur klinische Bilddaten besitzen XML-basierende Dateiformate vorteilhafte Eigenschaften, um den Austausch von Daten zwischen medizinischen Geraten und Krankenhausinformationssystemen flexibel und effizient zu gestalten. Im Folgenden sind zwei Applikationen und technische Ansatze aus Forschungsprojekten aufgefuhrt, in denen SOA-Strukturen und Web Services fur Medizingerate implementiert wurden. Die genannten Beispiele umfassen den moglichen Aufbau eines vernetzten Anasthesiemessplatzes mit integriertem Anasthesietiefenmonitor sowie eines endoskopischen Arbeitsplatzes, in dem ein multimodaler Navigationsassistenz fur die intraoperative Diagnose und Therapie und Entscheidungsunterstutzung eingebunden ist. Die aufgezeigten Applikationen und mogliche Implementierungen verdeutlichen, dass die in einer SOA vernetzten medizinischen Gerate und Systeme mit Web-Service-Schnittstellen enormes Innovationpotenzial fur neuartige, integrierte therapeutische und diagnostische (theragnostische) Systeme in der Medizin besitzen.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []