Analyse von Phonemverwechslungen unter Störgeräuscheinfluss
1992
Mit einer voll digitalisierten audiometrischen Batterie haben wir die bei einem Reimtest in deutscher Sprache bei verschiedenen SignalrauschabstAnden (––10, 0 und 10 dB) aufgetretenen Phonemverwechslungen HOrgesunder analysiert. Nach Ermittlung der ProzentsAtze richtiger Antworten fUr die einzelnen Reimtestteile (Anlaut-, Vokal- und Auslautteil) wurde die VerwechslungshAufigkeit fUr bestimmte Phonemmerkmale unter Anwendung der Transinformationsanalyse berechnet. Der als Mass fUr die VerwechslungshAufigkeit bestimmte relative Transinformationsgehalt war fUr drei Vokalmerkmale («Offnungsgrad klein» und «mittel» sowie «Fl») bei einem Signalrauschabstand von 10 dB deutlich geringer als fUr die Ubrigen Merkmale. Dar-Uber hinaus waren diese Werte relativ konstant und unabhAngig vom Signalrauschabstand, wAhrend bei den Ubrigen Vokalmerkmalen eine AbhAngigkeit von der Anzahl richtiger Antworten (und damit vom Signalrauschabstand) nachweisbar war. Massgebend fUr dieses Verhalten waren einige «Uberdurchschnittlich schwer diskriminierbare» Testwortensembles des Vokalteils, die im Gegensatz zu den Ubrigen, leicht diskriminierbaren VokaltestwOrtern standen. Die VerwechslungshAufigkeit fUr die verschiedene Konsonantenmerkmale korrelierte gut mit der Anzahl richtiger Antworten; einen Hinweis auf schwerer diskriminierbare TestwOrter gab es im An- und Auslautteil nicht. Die Anwendung des vorgestellten Verfahrens zur Analyse von Phonemverwechslungen bei SchwerhOrigen brachte wesentlich detailliertere Informationen Uber verschiedene DiskriminationsstOrungen, als dies mit konventionellen Sprachtests der Fall war. Das Vorkommen unterschiedlich schwer diskriminierbarer TestwOrter des Vokalteiles ist jedoch zu berUcksichtigen.
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