Einsatz des Beschwerdenvalidierungstests BEVA in der sozialmedizinischen Begutachtung

2017 
Die vorliegende Studie ermittelt, inwiefern der BEVA als Screening geeignet ist, um negative Antwortverzerrungen bei Rentenantragstellern mit psychosomatischen Erkrankungen in der sozialmedizinischen Begutachtung zu erfassen. 107 Versicherte, die eine Erwerbsminderungsrente aufgrund einer psychosomatischen Erkrankung beantragt haben, fullten den BEVA, den SFSS sowie einen soziodemografischen Fragebogen aus. Die sozialmedizinischen Gutachter schatzen die Glaubwurdigkeit der Beschwerdendarstellung der Versicherten ein. Es wurde ein Known-Group-Design bzw. ein Bootstrapping-Design genutzt, um die Validitat des BEVA zu schatzen. Bei dem Ausenkriterium SFSS konnten folgende psychometrische Kennwerte fur den BEVA ermittelt werden: Spezifitat=0,86, Sensitivitat=0,42, positiv pradiktiver Wert=0,81, negativ pradiktiver Wert=0,51. Die Interrater-Reliabilitat entspricht Cohens κ=0,253. Fur die Gutachtereinschatzung als Ausenkriterium konnten weitere psychometrische Kennwerte berechnet werden: Spezifitat=0,71, Sensitivitat=0,32, positiv pradiktiver Wert=0,38, negativ pradiktiver Wert=0,66. Die Beurteilerubereinstimmung betragt Cohens κ=0,031. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass der BEVA vor allem eine sehr gute Spezifitat aufweist, um negative Antwortverzerrungen zu erheben. Dies ist im Hinblick auf ethische Aspekte dringend anzustreben. Weiterhin zeigt die Studie, dass - neben den Gutachtereinschatzungen – weitere Verfahren die Erkennung von negativen Antwortzerrungen verbessern konnten.
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