Wirksamkeit stationärer psychodynamischer Psychotherapie bei Depressionen: Veränderungen der depressionstypischen Symptomlast und psychodynamischer Zielmaße

2020 
Die Wirksamkeit tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie auf klinische Zielmase wie die depressionstypische Symptomlast ist belegt. An Studien zur Wirksamkeit stationarer tiefenpsychologisch fundierter psychosomatischer Krankenhausbehandlung auf psychodynamisch relevante Zielmase besteht weiterhin Mangel. Mithilfe der naturalistischen Multizenterstudie „Stationare tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie bei depressiven Storungen (STOP-D)“ wurde die Wirksamkeit tiefenpsychologisch fundierter stationarer Psychotherapie auf die Adaptivitat der Abwehrorganisation (Inventar der Personlichkeitsorganisation, IPO) sowie der personlichkeitsstrukturellen Ressourcen zur Konfliktbewaltigung (Heidelberger Umstrukturierungsskala, HUS) untersucht. Einschluss in die Studie fanden Patientinnen mit depressiven Symptomen aus 15 psychosomatischen Kliniken. Die Behandlungsdauer betrug M = 61,8 Tage. Die Datenerfassung erfolgte bei stationarer Aufnahme (T1; n = 474), Entlassung (T2; n = 432) und sechs Monate nach Entlassung (T3; n = 286). Es ergibt sich ein Anhalt fur die Wirksamkeit auf die untersuchten psychodynamisch relevanten Zielmase. Zusatzlich zu den bekannten deutlichen Verbesserungen klinischer Symptomlast wurden gering- bis hochgradige Effektstarken in psychodynamischen Kernkonstrukten deutlich. Die Veranderungen waren auch katamnestisch stabil nachweisbar. Die Wirksamkeit stationarer tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie auf depressionstypische Symptomlast scheint mit einer nachhaltigen Zunahme personlichkeitsstruktureller Ressourcen assoziiert zu sein und erleichtert moglicherweise auch nach stationarer Entlassung eine adaptivere Bewaltigung anstehender Konflikte und Belastungen.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    31
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []