Bilanz und Konsequenzen – theoretische und methodologische Erweiterungen für die „empirische Bildungsforschung“

2011 
Wenn nun zum Abschluss ein Fazit gezogen werden soll, das theoretische und methodologische Erweiterungen fur die empirische Bildungsforschung verspricht, dann soll das mit der gleichzeitigen Kennzeichnung erfolgen, dass dieses Fazit selbst standort- und interessengebunden vorgelegt wird. Das Zitat zum Einstieg in dieses letzte Kapitel deutet diesen Zusammenhang in einem interessanten Bild an. Es soll verdeutlichen, dass hier keine sachlich neutrale Einschatzung zu erwarten ist, sondern von der Position eines ‚Mitspielers’ im Feld der empirischen Bildungsforschung aus agiert wird. Damit ist das Problem markiert, „wie jemand »objektiv« das »Spiel« analysieren kann, in dem er engagierter »Mitspieler« ist“ (Krais 1989, S. 68). Es geht also gerade nicht um Denunziation, die ja von einer anderen Position aus auch die eigenen Begrenzungen der Perspektive betreffen kann, sondern es soll hier abschliesend um den Versuch gehen, die Potenziale der Bourdieu’schen kulturtheoretischen und ungleichheitsbezogenen Thesen und Konzepte fur die nach wie vor unbefriedigende Erklarung der Entstehung und dauerhaften Fortschreibung von Bildungsungleichheiten zu bundeln. Dabei gehe ich zunachst noch einmal auf die analysierten Muster der Bourdieu-Rezeption ein und verweise auf das kulturtheoretische Potenzial der Konzeptionen Bourdieus (5.1). Anschliesend bilanziere ich die derzeitige Ausrichtung der ungleichheitsbezogenen empirischen Bildungsforschung und versuche, neue Verbindungslinien vorzuschlagen (5.2). Abschliesend skizziere ich dann Linien einer an Bourdieu orientierten empirischen Bildungsforschung und deren zu erwartenden Ertrage im Kontext der Erziehungswissenschaft (5.3).
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