Aufnahmen von über 90-Jährigen auf einer urologischen Abteilung

2021 
Der demografische Wandel fuhrt zu einem erheblichen Anstieg an geriatrischen Patient*innen. Uber den urologischen Verlauf von hochbetagten Patient*innen ist wenig bekannt. Deshalb fuhrten wir eine retrospektive Studie an uber 90-Jahrigen, die auf eine urologische Station aufgenommen wurden, durch. In einer retrospektiven Studie wurden alle uber 90-Jahrigen, die zwischen 2014 und 2018 auf unserer urologischen Station aufgenommen wurden, retrospektiv analysiert. Die Patient*innen wurden daruber hinaus uber 12 Monate nachbeobachtet und die Einflusswerte fur die Mortalitat berechnet. Insgesamt wurden 152 Patient*innen mit einem Durchschnittsalter von 92 Jahren in diese Studie aufgenommen. Die haufigsten Aufnahmeindikationen waren Makrohamaturie, Blasenfunktionsstorungen, Harnwegsinfekte, Hydronephrosen und Harnverhalt. Hinsichtlich der Vorerkrankungen wiesen 18 % ein Blasenkarzinom und 5 % der Patient*innen ein Nierenzellkarzinom auf. Die haufigsten invasiven Eingriffe waren das Legen eines Spulkatheters, Zystoskopie, Resektion des Blasentumors und Einlage eines DJ-Katheters bzw. Ureterenkatheters. Der durchschnittliche Krankenhausaufenthalt betrug 6,5 Tage. Die Mortalitat im Krankenhaus lag bei 9 % und die 12-Monats-Mortalitat bei 45 %. Der starkste Einflusswert fur eine 12-Monats-Mortalitat war der „CSHA frailty score“. Die urologische Geriatrie stellt eine der grosten Herausforderungen fur unser Fach dar. Die in dieser Studie untersuchte Kohorte von 90+-Patienten zeigte eine hohe Rate an invasiven Eingriffen, eine akzeptable Krankenhausaufenthaltsdauer und eine Mortalitat im Krankenhaus von 9 %. Die 12-Monats-Sterblichkeitsrate betrug annahernd 50 %, und die Einflusswerte konnten beim Management der Erkrankung dieser stetig wachsenden Kohorte helfen.
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