Primärer Megaureter beim Neugeborenen – die passagere externe Harnableitung – ein Plädoyer

2020 
Der Begriff des Megaureters bedeutet, dass ein Harnleiter eine Erweiterung aufweist, unabhangig von der zugrundeliegenden anatomischen Pathologie. Erweiterte Ureteren vom Typ I und II gemas der Klassifikation nach Pfister und Hendren normalisieren sich im Verlauf der ersten Lebensjahre spontan, wahrend stark dilatierte Systeme des Pfister Hendren Typ III keine Maturationsfahigkeit haben. Bezogen auf diese besondere Gruppe der Typ III Megaureteren empfehlen wir ein 2-zeitiges operatives Vorgehen: Erstens legen wir in einer fruhzeitigen Operation eine splintfreie temporare Ureterocutaneostomie zur Desobstruktion an und zweitens fuhren wir den eigentlichen Korrektureingriff mit zeitgleicher Aufhebung des inkontinenten Harnleiterhautstomas um den ersten Geburtstag durch, ein Zeitpunkt, zu dem die Blasenfunktion gereift ist. Durch dieses Vorgehen sind sonografische Verlaufskontrollen bis zum 1. Lebensjahr ausreichend und werden vor der definitiven Korrekturoperation mit Stomaverschluss durch eine Miktionszysturethrografie (MCU) zum Refluxausschluss und ggf. eine MAG-3-Szintigrafie erganzt.
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