Die Stabilität der biografischen Selbstreflexion

2017 
Untersucht wird die Stabilitat der Intensitat und der Struktur der biografischen Selbstreflexion in einer Kohorte ehemaliger Gymnasiasten im 30., 43. und 56. Lebensjahr anhand von Produkt-Moment-Korrelationen. Die Stabilitat der Intensitat wird in vier ursprunglichen Erhebungsdimensionen – Entscheidung, negative Ereignisse, Entwicklungen und positive Ereignisse – und in Zusammenfassungen dieser Erhebungsdimensionen untersucht. Sie wird zunachst ohne Berucksichtigung der Inhalte der biografischen Selbstreflexion analysiert, dann mit einer Aufgliederung der Inhalte nach beruflichem und privatem Lebenslauf und innerhalb dieser nach Ausbildung und Beruf sowie nach Partnerschaft und Elternschaft. Die Stabilitat der Intensitat ist fur die zusammenfassenden Masse hoher als fur die vier ursprunglichen Erhebungsdimensionen. Sie ist fur Entwicklungen hoher als fur Entscheidungen und Ereignisse. Sie ist fur den beruflichen Lebenslauf hoher als fur den privaten und fur den Beruf hoher als fur die Ausbildung sowie die Partnerschaft hoher als die Elternschaft. Sie ist schlieslich generell nicht hoch, aber etwa so hoch wie die Stabilitat nicht von den Kirchen vertretener religioser Einstellungen. Die Stabilitat der Struktur wird durch die Veranderung der Korrelationen zwischen dem Anteil negativer Wertungen und dem Anteil von Selbstreflexion uber den beruflichen Lebensweg gemessen. Wahrend diese Korrelation im 30. Lebensjahr leicht positiv ist, wird sie im 43. Lebensjahr stark und im 56. Lebensjahr noch starker negativ. Selbstreflexionen uber das Erwachsenwerden verbinden berufliche Anlasse also mit negativen Wertungen, Selbstreflexionen uber das fruhe und mittlere Erwachsenenleben hingegen mit positiven Wertungen.
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