Biomonitoring von Alkohol- und Tabakkonsum: Stellenwert in der arbeitsmedizinischen Vorsorge

2010 
Der Konsum Lebensstil-bedingter Noxen wie Alkohol und Nikotin stellt ein relevantes soziales und volkswirtschaftliches Problem dar. Im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge gilt es den konkurrierenden Einfluss auserberuflicher Risikofaktoren wie Rauchen und Alkoholkonsum von beruflichen Noxen abzugrenzen sowie riskante Verhaltensmuster beim Alkoholkonsum zu identifizieren. Die vorliegende Untersuchung erfolgte an einer Kohorte von Beschaftigten (n=998) in der Baubranche im Rahmen der ersten Querschnitterhebung von 1998 bis 2000 einer als prospektive Kohortenstudie angelegten Erhebung zum kanzerogenen Risiko in Mundhohle, Rachen und Kehlkopf. Ziel war es, die Aussagekraft der Anamnese im Vergleich zu biologischen Markern von Lebensstil-bedingtem Alkohol-oder Tabakkonsum im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen zu evaluieren. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass der Tabakkonsum durch eine einfache Erhebung der Anamnese verlasslich erfasst werden kann. Hinsichtlich der Noxe Alkohol ist die Objektivierung der Anamnese durch biologische Alkoholmarker aufgrund vielfach vorbeschriebener Dissimulationstendenzen unabdingbar. Hierbei ruckt insbesondere das CDT bzgl. seiner Geeignetheit in den Vordergrund, wobei die konventionellen Marker flankierend einen chronischen Alkoholeffekt abbilden konnen. Hinsichtlich der Anamneseerhebung empfehlen sich kurze und effiziente, standardisierte Fragebogen. Die vorgestellte Diagnosestrategie sollte in prospektiven Studien evaluiert werden, um besondere Fragestellungen in arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen unter Nutzung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse beantworten zu konnen.
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