Der Einfluss von Kinetin und Gibberellin auf die Morphogenese Kernhaltiger und kernloserAcetabularien

1963 
1. Die Stielbildung vonA. mediterranea wird durch Kinetinkonzentrationen von 10−4–10−5 M/l gehemmt, durch Konzentrationen von 10−7–10−8 M/l gefordert. 2. Die Hutbildung wird durch 10−4–10−5 M/l und 10−7–10−8 M/l gefordert. Bei 10−4–10−5 M/l erfolgt eine starke Forderung trotz gehemmter Stielbildung, so das die Hute bereits bei kurzeren Stiellangen angelegt werden. 3. Kernlose wachsende Vorderstucke werden durch Kinetin in gleicher Weise beeinflust wie ganze Pflanzen oder kernhaltige Teile. Demnach greift das Kinetin beiAcetabularia nicht im Zellkern an, sondern wirkt auf cytoplasmatische Prozesse ein. 4. Kernlose nichtwachsende Hinterstucke werden durch Kinetin nicht zu nennenswerten Formbildungsleistungen induziert. Kinetin vermag also die Wirkung der kernabhangigen morphogenetischen Substanzen nicht zu ersetzen. 5. Die Stielbildung wird durch 10−4–10−8 M/l Gibberellin gefordert, mit einem Maximum bei 10−6–10−7 M/l. 6. Die Hutbildung wird durch Konzentrationen von 10−4 M/l und 10−6–10−7 M/l Gibberellin gefordert, bei 10−4 ist diese Forderung groser als die der Stielbildung, so das die Hutbildung bereits bei kurzeren Stiellangen erfolgt. 7. Kernlose Teile sprechen in gleicher Weise wie ganze Pflanzen oder kernhaltige Teile, auf Gibberellin an. Daraus ergeben sich hinsichtlich des Angriffpsunktes, von Gibberellin die gleichen Folgerungen wie fur das Kinetin.
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