Soziale Integration und deren Bedeutung für die Lebensqualität nach Laryngektomie

2013 
Soziale Netzwerke und gesellschaftliche Teilhabe wirken sich im Allgemeinen positiv auf das psychische Befinden aus. Inwiefern Patienten nach einer Kehlkopfentfernung wieder in die Gesellschaft eingebunden werden, ist jedoch wenig untersucht. Ziel der Studie war es, zu prufen, inwieweit Patienten nach einer Laryngektomie sozial integriert sind und ob die soziale Integration mit bestimmten Bereichen der Lebensqualitat zusammenhangt. In einer multizentrischen Studie wurden 161 Patienten ein Jahr nach Laryngektomie befragt. Die soziale Integration wurde anhand eines Index erhoben. Dieser setzt sich aus Fragen zur sozialen Unterstutzung und dem Fragenkomplex zur Einbindung in die Gesellschaft, welcher mit dem Fragebogen zur „Psychosozialen Anpassung nach Laryngektomie“ (FPAL) ermittelt wurde, zusammen. Die Lebensqualitat wurde mit dem Fragebogen der European Organisation for Research and Treatment of Cancer, EORTC QLQ-C30, bestimmt. 1 Jahr nach Operation beschreiben sich 58% (N=93) als gut sozial integriert. Sozial integrierte Personen haben weniger Probleme in den Funktionsbereichen, aus denen sich die Lebensqualitat zusammensetzt. Sie berichten weniger von Einschrankungen im Umgang mit anderen Menschen (OR 4,07; CI: 1,96–8,47) oder in beruflichen bzw. Freizeitaktivitaten (OR 3,59; CI: 1,61–8,02). Hohe soziale Integration geht auch mit einem guten emotionalen Befinden einher (OR 8,57; CI: 3,59–20,46). Uber ein Drittel der Patienten nimmt ein Jahr nach Kehlkopfentfernung nur noch wenig am gesellschaftlichen Leben teil. Aufgrund des Zusammenhangs von sozialer Integration mit dem emotionalen Befinden sollten die Patienten bei der Re-Integration in das soziale Leben unterstutzt werden.
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