Das KnorpelRegister DGOU zur Erfassung von Behandlungsergebnissen nach Knorpeloperationen: Erfahrungen nach 6 Monaten und erste epidemiologische Daten

2015 
Das KnorpelRegister DGOU wurde im Oktober 2013 mit dem Ziel der Evaluation und Nachverfolgung von Patienten nach operativer Behandlung von Knorpelschaden eingefuhrt. Es stellt eine multizentrische Datenbank dar, welche durch die AG Klinische Geweberegeneration der DGOU initiiert wurde. Technisch basiert die Datenbank auf einem webbasierten RDE-System (RDE: Remote Data Entry), welches die automatisierte Nachverfolgung der Patienten uber mehrere Jahre ermoglicht. Die vorliegende Arbeit berichtet uber erste Erfahrungen mit dem KnorpelRegister DGOU und uber patientenspezifische und behandlungsspezifische Charakteristika der bisher im Register dokumentierten Patienten. Zwischen Oktober 2013 und April 2014 wurden insgesamt 230 Patienten nach operativer Behandlung symptomatischer Knorpelschaden am Kniegelenk in 24 Zentren in das Register aufgenommen. Das durchschnittliche Patientenalter betrug 37,11 Jahre (SD 13,61), die durchschnittliche Defektgrose 3,68 cm 2 (SD 0,23). Seit Einfuhrung des Registers ist die Zahl eingegebener Patienten pro Monat auf zuletzt 72 Patienten kontinuierlich angestiegen. Die durchgefuhrten Therapien verteilen sich hauptsachlich auf die in entsprechenden Empfehlungen aufgefuhrten Therapieverfahren. Den prozentual starksten Anteil stellen hierbei die knochenmarkstimulierenden Verfahren (55,02 %) sowie die autologe Knorpelzelltransplantation dar (34,92 %). Abweichend vom Patientenkollektiv in der Mehrzahl prospektiv randomisierter Studien fallen im KnorpelRegister DGOU ein hoher Anteil an Patienten mit Begleitpathologien, ein relevanter Patientenanteil mit einem Alter von mehr als 50 Jahren zum Behandlungszeitpunkt sowie auch ein signifikanter Anteil von Patienten mit als ungunstig eingeschatzten Begleitpathologien, wie z. B. einer Affektion der gegenuberliegenden Knorpelflache oder einem vorausgehend resezierten Meniskus, auf. Zusammenfassend hat sich innerhalb der ersten 6 Monate die technische Plattform und Dokumentationsform des KnorpelRegisters DGOU als erfolgreich und vielversprechend erwiesen. Die bisherige Analyse der eingegebenen Patienten und Therapien lasst schlussfolgern, dass das Register, anders als viele Studien, die Versorgungsrealitat von Patienten mit Knorpelschaden am Kniegelenk erfolgreich abbilden kann und auch neue Informationen uber Subgruppen von Patienten generiert werden konnen, die bisher in der wissenschaftlichen Literatur noch nicht abgebildet sind. Dies wird Teil der ersten Analyse klinischer Behandlungsdaten sein. Eine Ausweitung des KnorpelRegisters DGOU auf Patienten mit Knorpelschaden am Sprung- und Huftgelenk ist bereits beschlossen und initialisiert.
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