Photorezeptortransplantation in die degenerative Netzhaut

2017 
Sehbeeintrachtigungen und Erblindung aufgrund des Verlusts von Photorezeptoren stellen einen der Hauptgrunde fur Behinderungen in industrialisierten Gesellschaften dar. Wahrend Stabchenphotorezeptoren Seheindrucke unter schwachen Lichtverhaltnissen vermitteln, liefern Zapfenphotorezeptoren fokussierte visuelle Eindrucke bei Tageslicht und erlauben die Wahrnehmung von Farben. Verschiedene therapeutische Strategien, zu denen auch zellbasierte Interventionen zahlen, werden derzeit zur Behandlung eines Sehverlusts entwickelt. Wahrend der letzten Dekade konnten grose Fortschritte im Ersatz von Photorezeptoren in vorklinischen Tiermodellen erzielt werden. Dies beinhaltete die Klarung notwendiger Voraussetzungen, wie dem optimalen ontogenetischen Stadium fur transplantierbare Photorezeptoren, zellspezifische Anreicherungsmethoden und robuste Transplantationstechniken. Auserdem konnten erste Studien Hinweise auf funktionale Verbesserungen nach Photorezeptortransplantation in Mausmodelle mit retinaler Dysfunktion liefern. Des Weiteren erlauben bedeutende Fortschritte in der Zellkulturtechnik die Generierung von photorezeptorenthaltenden retinalen Organoiden, die aus pluripotenten Stammzellen gewonnen werden und eine theoretisch unbegrenzte Quelle zur Produktion von Photorezeptortransplantaten darstellen. Interessanterweise konnte der kurzlich beschriebene Transfer von zytoplasmatischem Material zwischen Spender- und Empfangerphotorezeptoren eine weitere Behandlungsoption fur Ansatze zur Zelltransplantation darstellen. In dieser Ubersicht fokussieren wir uns auf die wichtigsten Entwicklungen innerhalb des Feldes der Photorezeptortransplantation, wobei wir Fortschritte, Herausforderungen und Hurden zur Entwicklung von Photorezeptortransplantationen hin zu klinischen Anwendungen diskutieren.
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