Mit dem Ziel, praxisrelevante Grundlageninformationen für die psychoonkologische Nachsorge zu gewinnen, wurde ein Fragebogen entwickelt, der konkrete «Alltagsprobleme» von Brust- und Genitalkrebspatientinnen nach abgeschlossener Primärbehandlung erfassen soil und darüber hinaus eine situationsbezogene Analyse von Bewältigungsstrategien erlaubt. Untersucht wurden 480 Brust- und Genitalkrebspatientinnen aus verschiedenen Bereichen der Nachsorge. Die Ergebnisse belegen eine breite Streuung der Probleme in vielen Lebensbereichen. Neben sehr häufig genannten Problemen (Ängste, psychische Symptome, Haus-haltsprobleme) wurden besonders belastende Einzelsituationen identifiziert. Eine Analyse verschiedener Untergruppen deutet auf die relativ große Bedeutung sozialdemographischer Faktoren und der momentanen Nachsorgeform für das individuelle Belastungsprofil hin. Im Hinblick auf das Bewältigungsverhalten zeigte sich, daß weder reine eigenschaftsorientierte noch situationsspezifische Konzepte allein dem Gegenstand gerecht werden können. Verschiedene Bewältigungsstrategien hängen in unterschiedlicher Weise mit persönlichen Grundhaltungen, Problemformen und der Belastungsstärke des Auslöseproblems zusammen.