Die beste Methode die Funktion der Gleichgewichtsorgane zu überprüfen ist die Untersuchung des vestibulo-okulären Reflexes (VOR). Dieser Reflex hat die Aufgabe, während Kopf- und Körperbewegungen im dreidimensionalen Raum das Bild auf der Netzhaut in allen Freiheitsgraden stabil zu halten, indem die Augen genau gegensinnig zur Kopfdrehung bewegt werden. Wenn Störungen im VOR auftreten, kommt es zu Fehlern bei den erzeugten Augenbewegungen, die der Patient als Scheinbewegungen der Umwelt und als Schwindel empfindet. Durch genaue Beobachtung der Augenbewegungen (z.B. Spontan- und Provokationsnystagmus, pathologische Einstellbewegungen) ist eine Diagnostik auf der Funktionsebene einzelner Bogengänge möglich. Man macht sich dabei die bekannte Eigenschaft des VOR zunutze, dass eine isolierte Stimulation der Nervenfasern eines Bogengangs Augenbewegungen ungefähr in der Ebene des jeweils stimulierten Bogengangs auslöst. Werden gleichzeitig die Nervenfasern zweier Bogengänge stimuliert, ergibt sich eine Augenbewegungsrichtung, die dem geometrischen Mittel der beiden stimulierten Ebenen entspricht. Dieser einfache geometrische Zusammenhang ermöglicht, z.B. bei einem Spontan- oder Provokationsnystagmus auf die auslösenden Bogengänge zurück zu schließen. Grundsätzlich kann man zwei wesentliche Störungmuster unterscheiden, entweder es kommt zu inadequater Übererregung einer Seite (Reizschwindel) oder zum einseitigen Ausfall einer Seite (Ausfallschwindel). Die komplexe Funktionsweise der Gleichgewichtsorgane und der durch sie ausgelösten Reflexe konnte durch moderne neurootologische Untersuchungstechniken in den letzten Jahren weitgehend entschlüsselt werden. Dies hat zur Entwicklung einfacher klinischer Untersuchungsmethoden geführt, die direkt am Krankenbett eingesetzt werden können und sehr präzise die Funktion der verschiedenen Anteile der Gleichgewichtsorgane überprüfen. Anhand typischer klinischer Beispiele werden die Möglichkeiten dieser Untersuchungsmethoden dargestellt.
We present the unique case of a patient with a circumscribed solitary cerebral metastasis of a malignant melanoma extending from the medial part of the superior temporal gyrus to the lower part of the 1st long insular gyrus causing gait and stance instability and an ipsiversive tilt of the subjective visual vertical. Oculomotor disorders could not be detected. We suggest that the superior temporal gyrus is likely to be involved in spatial orientation presumably using otolithic information.
The vestibular and optokinetic systems are intrinsicly three-dimensional (3D) trying to stabilize the retinal image in all three rotational degrees of freedom. Only 3D eye movement recording techniques will suffice to describe the complex dependence of the elicited eye movements on the stimulation condition. The lateral canal plane vectors (CPV) response corresponds to horizontal nystagmus, the posterior and anterior CPV responses are eye movements with various combinations of vertical and torsional components. The search coil signals were sampled with 100 Hz, and 3D eye angular position and velocity were computed off-line using the algorithms described by D. Tweed and coworkers. In standard caloric position the eye velocity vectors clustered in all subjects closely along the direction expected from an excitation of the right horizontal semicircular canals. The eye velocities during maximal BPPN were closely aligned with the axes of the involved canal.