Das Modell PANTA RHEI ist weitestgehend endogenisiert. Die Entwicklung der wenigen exogenen Variablen, die in ihrer Größenordnung mit den Annahmen des RWI-Modells abgestimmt sind, ist im Folgenden dokumentiert. Wichtig ist an dieser Stelle, dass diese Annahmen im Wesentlichen das Niveau der Basissimulation beeinflussen. Bei der im Weiteren eingesetzten Szenarientechnik, bei der die Abweichungen von Simulationsrechnungen aufgrund unterschiedlicher Politikinstrumente untersucht werden, ist aber dieses Niveau in der Basissimulation und den Alternativsimulationen gleich. Bei zahlreichen Modellrechnungen hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass die hier interessierenden Abweichungen von Modellvariablen durch diese exogenen Vorgaben nicht nennenswert beeinflusst werden. Anders formuliert: Auch bei anderen Annahmen über die Entwicklung der Weltmarktpreise, der Wechselkurse oder der Erwerbsbevölkerung ändern sich die folgenden Aussagen in ihrer Qualität nicht.
PANTA RHEI ist eine zur Analyse umweltökonomischer Fragestellungen erweiterte Version des disaggregierten ökonometrischen Simulations-und Prognosemodells INFORGE (INterindustry FORecasting GErmany) (Meyer u. Ewerhart (1997), Meyer u. Ewerhart (2001)). Das Modell unterteilt den Unternehmenssektor der Volkswirtschaft in 58 Produktionsbereiche. Im Vergleich zum ökonomischen Kernmodell INFORGE enthält PANTA RHEI zusätzlich ein tief gegliedertes Energie-und Luftschadstoffmodell, welches den Energieeinsatz und die Emissionen der wesentlichen Luftschadstoffe für die 58 Produktionsbereiche sowie die Privaten Haushalte nach 29 Energieträgern unterscheidet. Außerdem lässt sich der Ressourceneinsatz nach 58 Produktionsbereichen darstellen. Neu hinzugekommen sind im Rahmen dieses Projekts ein Flächen-und ein Abwassermodul.
Zur Beurteilung von umweltpolitischen Maßnahmen sind der Zielerreichungsgrad und die mit dem Einsatz der Maßnahmen verbundenen "Kosten" entscheidend. Gelingt es, für das umweltpolitische Ziel geeignete messbare Indikatoren festzulegen, so bereitet die Feststellung, inwieweit die gesteckten Ziele erreicht sind, keine Schwierigkeiten. Ganz anders sieht es dagegen mit der Erfassung der Kosten einer umweltpolitischen Maßnahme aus: Hier dürfen nicht nur die zur Ergreifung der Maßnahme verwendeten Finanzmittel berücksichtigt werden, sondern es geht um die Erfassung aller durch die Maßnahme ausgelösten Effekte im gesamtgesellschaftlichen System bestehend aus Ökonomie, Umwelt und Technik.