Kernaussagen Die Mastitis non-puerperalis (MNP) wird durch eine Entzündung der Brust außerhalb der Schwangerschaft und Stillzeit definiert. Unter den benignen Veränderungen der Mamma stellt sie zusammen mit der Mastitis puerperalis einen Anteil von ca. 3 %. Dabei wird zwischen bakteriellen und abakteriellen Formen differenziert, die sich in ihrer Ätiologie unterscheiden. Bakterielle MNP Die bakterielle MNP entsteht auf dem Boden eines Sekretstaus in den Milchgängen durch eine aerobe oder anaerobe Bakterienansammlung, die zu einer Infektion mit retro- oder paraareolärer Abszessbildung führen kann. Als ein wichtiger Risikofaktor gilt das Rauchen. In über 50 % der Fälle findet sich in der Anamnese ein Nikotinabusus. Das Erregerspektrum unterscheidet sich dabei von der Mastitis puerperalis. Neben Staphylococcus aureus und Koagulase-negativen Staphylokokken kommen auch anaerobe Bakterien wie Bacteroides oder Peptostreptokokken vor. Die Therapie der MNP richtet sich nach dem Erkrankungsstadium. Oft kann ein minimalinvasives Vorgehen mittels wiederholter Abszesspunktion ausreichend sein. Neben begleitenden Maßnahmen wie lokale Kühlung und Schmerztherapie ist eine erregerabhängige Antibiotikatherapie obligat. Abakterielle MNP Die granulomatöse Mastitis als eine der häufigsten Formen der abakteriellen Brustentzündungen tritt gehäufter bei prämenopausalen Frauen auf und kann in ihrer klinischen Symptomatik die Leitsymptome anderer Erkrankungen der Mamma imitieren. Daher kann diese schwierige Diagnose erst nach unauffälligen mikrobiologischen Befunden und histopathologischer Begutachtung gestellt werden. Die Genese ist bisher unklar, jedoch wird eine Autoimmunkomponente, eine Infektion oder ein auslösendes Trauma diskutiert. Der Leidensdruck der Patientinnen ist meist hoch, da die Behandlung für die Betroffene äußerst langwierig und durch eine hohe Rezidivrate mit bis zu 50 % geprägt ist. Die Therapie sollte sich nach dem Schweregrad der Klinik richten. Bei Patientinnen mit milder Symptomatik kann ein abwartendes Vorgehen ausreichend sein. Bei schwereren Verläufen ist neben der Abszessinzision bzw. lokalen Exzision eine Steroidtherapie möglich. Im Rezidivfall kann eine langfristige Steroidtherapie indiziert sein. Auch eine Behandlung mit Methotrexat über 12 – 24 Monate erbrachte bei rezidivierten GM eine Komplettremission. Als wichtigste Differenzialdiagnose bei jeder Form der Mastitis gilt das Mammakarzinom. Daher ist eine histologische Abklärung zum Ausschluss einer malignen Erkrankung in jedem Fall indiziert.